1753-04-20, de Graf Franz von Freytag à Johann Friedrich Schmidt.

1. Wird herr Hofrath Schmitt von der güte seÿn, so wohl an dem allerheiligen als friedberger thor die thor-schreiber, welche Von denen 51r dependiren, unnd welche respect und furcht vor Ihnen haben müssen, dahin unnd zwar persöhnlich zu instruiren dass sie auf die ankunft des v.
Voltaire genaue acht haben, dessen quartier nicht allein zu befragen, sondern auch der kutsche so gleich einen gefreÿten nachzuschicken um zu sehen ob Er auch in dem angegebenen wirthshause abgetretten. Hiernächst muss besagtem herrn hofrath von der ankunft so gleich durch einen besondern gefreÿten Nachricht gegeben werden, welchem der thor schreiber 20 kr vor den gang zu versprechen hat; dem thorschreiber were auch 1 ducat pro discretione zu versprechen.

Dem thorschreiber, muss zwar verbotten werden, dass Er dem Voltaire nicht eröfne man habe seinetwegen bestellungen gethan. Doch muss man dem thorschreiber einen praetext machen warum man diese bestellung thue, nehmlich man habe ein Pacquet Ihme einzuhändigen.

Solte sich der Voltaire einen anderen Nahmen geben, so wär guth wenn der thorschreiber Comittiret würde, alle frantzosen die mit einer reputirlichen Equipage ankomen, beÿ dem Hn Hofrath anmeldten sollen. Er kan auch allenfalls nach seiner Statur und gesichts bildung Ihnen beschrieben werden.

2. Bey dem Postmeister Kleess durch seinen Oberknecht auf-Passen lassen, unter dem praetext, dass Er Ihn weiter führen solle.

3. Wäre guth wann Herr Hofrath, einen vertrauten und verstendigen menschen auf Friedberg schickte, welcher allda im Posthaus, bis auf dessen ankunft liegen bleiben müsste, und deme man täglich einem Thlr reichen könte.

4. Wie ich dann eben dergln noch heute, nacher Hanau bewerkstelligen werde.

5. Wäre sich beÿderseits zu erkundigen, wo sonsten H. von Voltaire beÿ seiner Durchreÿs Logirt habe.

6. Wäre beederseits etliche Spionen aus zu schicken welche täglich in die vornehmste wirthshäuser gingen, und nach einem gewissen frantzösischen Cavalier Nahmens Maynvillar fragten. Sie werden ohne zweifel die antwort mit nein erhalten, hingegen werden Sie antworten es ist zwar ein frantzos da, aber er schreibt sich Voltaire und auf diese arth werden wir es erfahren ohne nach Ihme zu erfragen.

7. Werd ich meinen briefträger der mir sehr vertraut ist, in geheim instruiren, gnau acht zu haben, ob bereits briefe an denselben angekomen, und an wehn Sie addressiret worden &c. &c.

Herr Hofrath belieben Ihre gedanken darzu zu setzen, unnd mir dieses zu remittiren, mein mann auf Hanau gehet heute noch ab.